7 Gründe, jetzt noch mehr für den Klimaschutz zu tun

7 Gründe, jetzt noch mehr für den Klimaschutz zu tun

14. August 2018

Dieser Sommer ist einer der heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnung. In Ostsibirien stiegen die Temperaturen im Juli auf über 30 Grad – das sind 20 Grad mehr als üblich. Permafrostböden in Russland, Kanada und Nordeuropa tauen auf, die Antarktis schmilzt immer weiter ab. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um sich im Klimaschutz zu engagieren. 

Grund 1: Immer mehr extreme Hitzewellen 

Die Hitzewellen lassen sich nicht mehr ignorieren: Im Nahen Osten, Algerien, Iran und Irak wurden Temperaturen von mehr als 50 Grad gemessen. So heiß wurde es in Deutschland zwar nicht, aber dennoch brannten Wälder und vertrockneten Felder. Ernteausfälle werden in diesem Jahr für viele Landwirte existenzbedrohend – deutschlandweit. Natürlich gab es Ausnahmejahre schon immer. Aber die Anzahl der Hitzerekorde nimmt massiv zu, wie Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) im Tagesspiegel erklärt. Die meisten Hitzerekorde wären ohne die Klimaerwärmung nicht aufgetreten, sagt der Wissenschaftler. Würde man alle Emissionen sofort stoppen, könnte man die Klimaerwärmung weitestgehend aufhalten. 

Grund 2: Je länger wir warten, desto teurer wird’s

Auch in Europa müssen wir mit hohen volkswirtschaftlichen Kosten in Folge des Klimawandels rechnen: in der Land- und Forstwirtschaft, im Tourismus, im Energiesektor – und von steigenden Energiekosten werden Privathaushalte wie Unternehmen aller Branchen betroffen sein. Unterschiedliche Studien zu diesem Thema kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, aber in einem Punkt sind sich alle einig: Es ist günstiger, jetzt etwas dagegen zu tun als dann, wenn es soweit ist. Wenn wir jetzt handeln, können wir noch einiges bewirken. 

Grund 3: Die Folgekosten tragen alle

Während die einen um die halbe Welt fliegen und einen hohen CO2-Ausstoß verursachen, hat ein Großteil der Weltbevölkerung noch nie ein Flugzeug aus der Nähe gesehen. Aber der Klimawandel trifft nicht nur die reichen Nationen, die ihn hauptsächlich verursachen. Die Bevölkerung im tendenziell ärmeren globalen Süden spürt ihn sogar noch schneller und stärker. Verantwortung zu übernehmen bedeutet, diese Auswirkungen zu berücksichtigen, zum Beispiel, indem wir die Emissionen unseres Konsums über Klimaschutzprojekte ausgleichen. 

Grund 4: Der Klimawandel ist der Erde egal – die Leidtragenden sind wir Menschen

Der Klimawandel ist für den Planeten bedeutungslos. Was sind schon eine Eiszeit oder eine Klimaerwärmung in ein paar Milliarden Jahren? Wenn aber Küstenstädte, Inseln und weite Teile flacher Länder untergehen, sind Lebensraum und Ernährung der Weltbevölkerung konkret bedroht. Wenn wir es schaffen, die Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, haben wir eine gute Chance, nicht nur uns selbst zu retten, sondern auch die Artenvielfalt unseres Planeten.

Grund 5: Klimaschutz ist freiwillig – noch

Aktuell ist Klimaschutz für die meisten Unternehmen freiwillig, gesetzlich verpflichtet zum EU Emissionshandel sind nur Kraftwerke und große Industrieanlagen. Um die ambitionierten Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen – eine weltweite Klimaneutralität in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts und eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad – muss sich ein großer Teil der Unternehmen im Klimaschutz engagieren. Im freiwilligen Klimaschutz können Unternehmen selbst entscheiden, wie sie sich einbringen, welchen Themen sie Vorrang einräumen und welche Klimaschutzprojekte zum Beispiel zur Unternehmenskultur passen. Wenn Klimaschutz in Zukunft per Gesetz angeordnet wird – was bald sein kann – entscheiden andere, was und wie viel jeder tun muss. 

Grund 6: Differenzierung vom Wettbewerb

Die Gesellschaft fordert Verantwortung von Unternehmen – Verbraucher entwickeln immer mehr Bewusstsein für nachhaltigen Konsum, der nicht auf Kosten anderer oder der Umwelt geht. Zum Beispiel wächst der Markt für Bio-Produkte seit Jahren stetig. Die Öffentlichkeit straft ökologische Fehltritte über soziale Medien ab, der Imageschaden kann groß sein. Andererseits wird auch Engagement und positives Verhalten über Netzwerke verbreitet. Wer sich als klimaneutrales Unternehmen oder mit klimaneutralen Produkten positioniert, übernimmt klar die Verantwortung für CO2-Emissionen und bietet seinen Kunden eine einfache Möglichkeit zum Klimaschutz. So kann er sich vom Wettbewerb abheben und klimabewusste Kunden überzeugen.

Grund 7: Klimaschutzprojekte bewirken schon jetzt etwas

Wer klimaneutrale Produkte kauft oder anbietet, unterstützt anerkannte Klimaschutzprojekte. Klimaschutzprojekte haben auch sofort positive Auswirkungen auf die Lebenssituation der Bevölkerung vor Ort:  Zum Beispiel müssen Menschen in Wasseraufbereitungsprojekten Wasser nicht mehr abkochen. Krankheitsfälle besonders bei Kindern gehen zurück. Kinder, die sauberes Wasser trinken, können auch nachweislich Nahrung besser aufnehmen, die Erscheinungen von Unterernährung gehen ebenfalls zurück. Auch Kleinbiogasanlagen oder Kochöfen führen direkt dazu, dass weniger Atemwegserkrankungen auftreten, da die Familien nicht mehr auf offenen Feuerstellen im Haus kochen. Viele Projekte schaffen zusätzlich Jobs und ermöglichen den Anwohnern ein stabiles Einkommen. Sie fördern Bildung, Gesundheit, Infrastruktur, wirtschaftliche Entwicklung: Klimaschutzprojekte verbessern den Alltag in den ärmsten Regionen der Welt.