CO2-Kompensation

CO2-Kompensation Definition 

CO2-Kompensation oder CO2-Ausgleich bedeutet, dass Unternehmen oder Privatpersonen ihre ausgestoßenen Emissionen kompensieren, indem sie emissionsmindernde Investitionen, wie die Finanzierung von Klimaschutzprojekten, tätigen. Klimaschutzprojekte sparen nachweislich Treibhausgasemissionen ein oder entziehen sie der Atmosphäre, zum Beispiel durch Aufforstung von Wäldern oder die Erzeugung erneuerbarer Energie.  

Für das Klima ist es unerheblich, wo Emissionen ausgestoßen oder vermieden werden. Der CO2-Ausgleich über internationale Klimaschutzprojekte ermöglicht es daher, die von Unternehmen oder Privatpersonen in Deutschland verursachten Treibhausgasemissionen durch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten zu auszugleichen – unabhängig davon, wo sich das Projekt befindet. 

Wie funktioniert CO2-Kompensation? 

Grundlage für den CO2-Ausgleich ist die Berechnung des CO2-Fußabdrucks. Dabei wird berechnet, in welcher Höhe ein Unternehmen, eine Privatperson, eine Aktivität oder ein Produkt Treibhausgasemissionen verursacht. Emissionen, die nicht durch Einsparmaßnahmen vermieden werden können, sollten durch geeignete Maßnahmen, wie die Finanzierung von Klimaschutzprojekten, ausgeglichen werden. 

Grundsätzlich können alle Unternehmen Treibhausgasemissionen ausgleichen. Für einige Branchen und Unternehmen ist die Kompensation jedoch verpflichtend. Der verpflichtende Emissionsmarkt ist ein zentraler Mechanismus zur Umsetzung der Klimapolitik und wird mitunter von Staaten organisiert.  

Dem gegenüber steht der freiwillige Emissionsmarkt (auch Voluntary Carbon Market genannt). Der CO2-Ausgleich erfolgt dort durch verifizierte Emissionsreduktionen (oft auch als CO2-Zertifikate oder Emissionszertifikate bezeichnet), die durch Klimaschutzprojekte generiert werden. Eine verifizierte Emissionsreduktion entspricht einer Tonne Kohlenstoffdioxid bzw. Kohlenstoffäquivalenten, die durch ein Klimaschutzprojekt reduziert, aus der Atmosphäre entfernt oder vermieden wurde. Die Emissionsreduktion wird in ein öffentliches Register eingetragen und von einem der verschiedenen Standards für Klimaschutzprojekte (z.B. Gold Standard) verwaltet. Wird sie verwendet, muss sie stillgelegt werden. Dieser Vorgang wird in den Registern vermerkt. So wird gewährleistet, dass jede verifizierte Emissionsreduktion nur einmal genutzt wird und es zu keiner Doppelzählung kommt. 

CO2-Kompensation für Unternehmen 

Unternehmen sind die wichtigste Zielgruppe des freiwilligen Emissionsmarktes. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes emittierten Unternehmen in Deutschland im Jahr 2020 mit 573,2 Millionen Tonnen CO2 fast dreimal so viel Emissionen wie Privathaushalte (207,4 Millionen Tonnen CO2). Die Verantwortung der Unternehmen, sich für den Klimaschutz zu engagieren, ist daher sehr hoch. Unternehmen können verifizierte Emissionsreduktionen erwerben und den CO2-Fußabdruck des gesamten Unternehmens oder einzelner Produkte ausgleichen. Gemäß der Empfehlung der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) sollten die Emissionen ausgeglichen werden, die nach den Reduktionsmaßnahmen weiterhin bestehen. So lautet deren Grundregel: erst vermeiden und reduzieren, dann kompensieren. 

Wie viel kosten CO2-Zertifikate? 

Auf dem freiwilligen Emissionsmarkt gibt es unterschiedliche Preise für die Kompensation einer Tonne CO2. Denn der Preis wird von der Projektart, der Technologie und der Größe des Klimaschutzprojekts beeinflusst. Auch der Standort des Projekts spielt eine wichtige Rolle: In Entwicklungsländern generierte verifizierte Emissionsreduktionen sind günstiger als solche aus Industrieländern, weil die Projektkosten dort geringer sind. Gleichzeitig braucht der Globale Süden die größte finanzielle Unterstützung. Auch Angebot und Nachfrage sowie der Zeitpunkt der Generierung der Emissionsreduktionen wirken sich auf die Preispolitik aus. 

Welche aktuellen Trends zum CO2-Ausgleich gibt es? 

Die CO2-Kompensation und die Berechnungsgrundlagen der verifizierten Emissionsreduktionen führen vermehrt zu Kritik. Darüber hinaus befindet sich der freiwillige Emissionsmarkt derzeit im Umbruch. Oberste Priorität für Unternehmen muss es jedoch sein, alles zu tun, um Emissionen zu reduzieren und Umweltbelastungen von vornherein zu vermeiden. Es ist für Unternehmen allerdings nahezu unmöglich, ihre Emissionen auf null zu reduzieren. Die Finanzierung von Klimaschutzprojekten ist daher ein zentraler Bestandteil einer ganzheitlichen Klimaschutzstrategie von Unternehmen. In diesem Zusammenhang gewinnen die sogenannten Contribution Claims an Relevanz. Bei Contribution Claims geht es um mehr als den Ausgleich von Emissionen. Über den eigenen CO2-Fußabdruck hinaus tragen Unternehmen zur globalen Minderung von Emissionen bei. Dabei werden beispielsweise Klimaschutzprojekte im Entwicklungsstadium unterstützt oder neue und innovative Technologien gefördert. Mit diesem Ansatz stehen nicht die Emissionen beziehungsweise der Emissionsausgleich, sondern der soziale Mehrwert des Engagements im Vordergrund.  

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