Der CO₂-Fußabdruck: Das Klima-Zeugnis für die Schule

Der CO₂-Fußabdruck: Das Klima-Zeugnis für die Schule

1. Juni 2022

Maria-Ward-Gymnasium und Realschule in Nymphenburg als Klimaschutzvorreiter in München 

Die Erzbischöflichen Maria Ward Schulen in Nymphenburg engagieren sich mit ihrem Gymnasium und der Realschule bereits seit vielen Jahren für den Umweltschutz. Nicht nur durch die Vermittlung des Themas an die mehr als 1.300 Schülerinnen, sondern auch durch vielfältige Initiativen zum aktiven Mitmachen lernen die Kinder und Jugendlichen schon frühzeitig, Verantwortung im Umwelt- und Klimaschutz zu übernehmen.  

Zusammen mit ClimatePartner gehen die Schulen nun einen Schritt weiter. Der in München ansässige, internationale Klimaschutzexperte ist darauf spezialisiert, Unternehmen und Organisationen dabei zu helfen, Klimaschutzmaßnahmen zu definieren und umzusetzen, damit diese bilanzielle Klimaneutralität erreichen können. Die Basis der Maßnahmen bildet die Berechnung des jeweiligen CO2-Fußabdrucks. Er kann als Zeugnis dafür verstanden werden, wieviel klimaschädliche CO2-Emissionen pro Jahr verursacht werden und was die größten Emissionstreiber sind. Nur so lässt sich erkennen, wo Verbesserungsmöglichkeiten bestehen und wie die Ziele zur Reduktion der Emissionen aussehen sollten.  

Bei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks der Maria-Ward-Schulen schauen die Experten von ClimatePartner ganz genau hin: Wie steht es um die Energie- und Wärmeversorgung, wie hoch ist der Verbrauch von Papier- oder anderem Büro- und Lehrmaterial, wie kommen Lehrkräfte und Schülerinnen täglich in die Schule? Es ist ein umfangreicher Fragenkatalog, der zusammen mit den Umweltbeauftragen Isabelle Horn und Martina Bibinger für das Maria-Ward-Gymnasium und Melissa Oberauner für die Maria-Ward-Realschule sowie den mehr als 1.300 Schülerinnen beantwortet wurde.  

Das Klima-Zeugnis der Maria-Ward-Schulen 

Das Ergebnis: Insgesamt beträgt der CO2-Fußabdruck 550.338 kg CO2 für das Maria-Ward-Gymnasium und die Maria-Ward-Realschule. Pro Schülerin entspricht das ca. 398 kg CO2.  

Dabei wurden über 45 Prozent der Emissionen im Home-Schooling verursacht. Hier sind es vor allem der Energieverbrauch eines Computers, sowie Beleuchtung und Heizung für ein Zimmer, die zu Buche schlagen. Jedoch ist wichtig zu erwähnen, dass energie- und heizungsbezogene Emissionen im Schulbetrieb ebenfalls angefallen wären. Weitere größere Emissionsquellen sind die Anfahrt zur Schule durch die Schülerinnen und die Lehrerschaft sowie der Mensabetrieb des Tagesheims und des Pausenverkaufs. Emissionen des Strom- und Wärmeverbrauchs stellen in der CO2-Bilanz nur einen kleinen Posten dar, da die Schulen bereits mit Ökostrom versorgt sind und das Gebäude mit einer Hackschnitzelheizung wärmt. 

Indem die Schulen die errechneten Mengen an CO2 über international zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgleichen, erlangen sie bilanzielle Klimaneutralität. Das Prinzip des CO2-Ausgleichs ist im Kyoto-Protokoll von 1997 und dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 festgehalten und basiert auf der physikalischen Herleitung, dass Treibhausgase sich gleichmäßig in der Atmosphäre verteilen. Um Klimaneutralität zu erreichen, können daher Emissionen, die an einem Ort der Erde verursacht werden, an einem anderen Ort eingespart werden, wie es in den Klimaschutzprojekten geschieht. Somit ist die Bilanz ausgeglichen.  

In einer Abstimmung anlässlich der Vorstellung der CO2-Bilanz am 2. Juni hatten die Schülerinnen und Lehrkräfte beschlossen, zum Ausgleich der Emissionen das Klimaschutzprojekt Waldschutz in Mataven, Kolumbien, zu unterstützen. 

Isabelle Horn, Umweltbeauftragte des Maria-Ward-Gymnasiums erklärt: „Die Initiative ging von Schülerinnen der jetzigen 11. Klasse aus, die sich seit Jahren für mehr Klimaschutz engagieren. Wir wollen herausfinden, was die Aktionen unserer Umweltgruppen in den letzten Jahren bewirkt haben, vor allem aber, wo wir künftig verstärkt ansetzen müssen, um den Schulbetrieb noch klimafreundlicher zu gestalten. Soll der Papierverbrauch mehr ins Auge gefasst werden oder müssen wir uns intensiver über richtiges Lüften im Winter Gedanken machen? Uns interessiert, wo die wirklich großen Stellschrauben liegen. Mit ClimatePartner haben wir uns hierfür professionelle Unterstützung ins Boot geholt.“ 

Moritz Lehmkuhl, Gründer und CEO von ClimatePartner, freut sich über das Engagement der beiden Münchener Schulen: „Es ist absolut unterstützenswert, das Thema Klima- und Umweltschutz so früh wie möglich an unsere Kinder zu vermitteln – sie sind die zukünftige Generation, die schon heute verstehen muss, welchen Einfluss jede und jeder Einzelne durch persönliches Verhalten auf die Umwelt hat. Zugleich begrüßen wir es, dass die Maria Ward Schulen sich der Verantwortung im Klimaschutz selbst stellen. Unser Klimazeugnis – der CO2-Fußabdruck – ist dabei ein wichtiges Element für weitere Strategien und Maßnahmen. Wir freuen uns, die Schulen hier unterstützen und begleiten zu dürfen.“ 

Mit ihren seit 2016 laufenden Umwelt- und Klimainitiativen wollen die Maria-Ward-Schulen Vorreiter in München und über die Stadt hinaus sein. Als nächstes Ziel ist die Teilnahme an der Zertifizierung zur „Klimaschule in Bayern“ im Fokus. Das vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus und dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ausgerufene Programm fördert diejenigen Schulen, die sich hier verstärkt engagieren und mit ihren Maßnahmen Vorbildcharakter für weitere Schulen sowie die Gesellschaft insgesamt haben.