Kleinbiogasanlagen in Indien

Kochen mit Gas aus Kuhdung

Unser Klimaschutzprojekt in Bagepalli, Indien

Kleinbiogasanlagen in Bagepalli, Indien

In vielen ländlichen Haushalten in Indien wird auf einfachen offenen Feuerstellen im Haus gekocht. Dafür braucht es viel Holz und es entsteht giftiger Rauch. Atemwegserkrankungen und Augenentzündungen sind sehr häufig, besonders bei Frauen und Kindern.

Dieses Projekt fördert kleine Biogasanlagen für Privathaushalte. Aus Kuhdung und bestimmten organischen Haushaltsabfällen erzeugen sie Biogas. Damit können die Familien bedenkenlos kochen. Die Rauchentwicklung entfällt, ebenso das mühsame Holzsammeln: Viele Frauen und Kinder waren einen Tag pro Woche damit beschäftigt. Nun haben sie mehr Zeit, um zu arbeiten und zu lernen. Weil sie obendrein die Wälder schonen und CO2 einsparen, indem sie kein Holz mehr verbrennen, kann sich das Projekt über den Klimaschutz finanzieren. Die Familien müssen jeweils selbst bei der Installation der Anlage anpacken. Bereits 18.000 solcher Anlagen wurden bereits errichtet, jede mit einer Kapazität von 2 m3.

Verifizierung
TÜV NORD CERT GmbH
Zertifikats-Typ
UNFCCC, GS
Geschätzte jährliche Emissionsreduktionen (Tonnen CO2)
26.000

Beitrag zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs)

Keine Armut
Die Haushalte sparen Zeit und Geld, die sie früher zum Beschaffen von Brennmaterial, Kauf von Düngemitteln und beim Kochen brauchten.

Kein Hunger
Nutzung der organischen Abfälle aus den Anlagen als Dünger.

Gesundheit und Wohlergehen
Bessere Luftqualität in den Häusern, weniger Atemwegserkrankungen und Augenentzündungen.

Hochwertige Bildung
Aufbau von Fähigkeiten in den lokalen Gemeinden für Gebrauch und Wartung der Biogasanlagen.

Geschlechtergleichheit
Besonders Frauen profitieren von Zeitersparnis beim Kochen und Holzsammeln.

Klimaschutz
Methan wird aufgefangen, Vermeidung der Emissionen durch Verbrennung von Holz zum Kochen. Weil weniger Feuerholz gebraucht wird, erholen sich die lokalen Wälder. Insgesamt Einsparung von 26.000 Tonnen CO2 pro Jahr.

Leben an Land
Bessere Bodenqualität durch Nutzung der organischen Abfälle als natürlicher Dünger, Schutz lokaler Biodiversität.

Wie funktioniert Klimaschutz mit Biogas?

In Biogasanlagen vergärt Biomasse in luftdicht abgeschlossenen Faulbehältern zu Biogas. Biomasse kann aus organischen Abfällen, aus Hinterlassenschaften von Kühen oder anderen Tieren bestehen. In Ländern wie Indien oder Vietnam verwenden Familien das Gas aus Kleinbiogasanlagen zum Kochen und ersetzen damit Holz oder Holzkohle. 

Als zusätzliche Treibhausgasminderung kommt hinzu, dass die eingesetzte Biomasse nicht unter freiem Himmel verrottet und somit kein Methan (CH4) freisetzt.