Das CO₂-Gesetz: der Schweizer Weg zur Klimaneutralität

Das CO₂-Gesetz: der Schweizer Weg zur Klimaneutralität

25. März 2021

Am 13. Juni 2021 wird die Schweizer Bevölkerung über das neue CO2-Gesetz abstimmen, nachdem Anfang des Jahres die Gegner des Gesetzes ein Referendum dagegen eingereicht hatten. ClimatePartner befürwortet das Gesetz klar. Nur durch verstärkten Klimaschutz, der zudem stets auch einen Innovationsschub bedeutet, lässt sich der bereits sichtbare Klimawandel begrenzen.

Das Pariser Klimaabkommen und seine Bedeutung für die Schweiz

Mit der Unterzeichnung des Pariser Abkommens hat sich die Schweiz verpflichtet, Maßnahmen und Ziele festzulegen, um die globale Erwärmung unter 2 Grad Celsius zu halten und möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Auch wenn das neue CO2-Gesetz in vielen Punkten noch weiter gehen könnte, kann es immerhin die rechtliche Grundlage bilden, um das Pariser Abkommen konkret auf nationaler Ebene umzusetzen.

Unter dem neuen CO2-Gesetz sollen die CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber 1990 halbiert werden. Zudem verfolgt die Schweiz das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein. Dabei sind 75 % der Reduktionsmaßnahmen innerhalb des Landes zu realisieren. Um dies zu erreichen, wird auf eine Kombination aus technologischem Fortschritt, strengeren Vorschriften und positiven Anreizen gesetzt:   

Bei Gebäuden – ob privat oder betrieblich genutzt – soll durch eine schrittweise Anhebung einer CO2-Abgabe die energetische Sanierung und die Umstellung auf klimaverträgliche Heizungen gefördert werden. Im Bereich der Mobilität stehen verschärfte Anforderungen für die Automobilwirtschaft sowie die Einführung einer Lenkungsabgabe im Flugverkehr im Mittelpunkt. Diese soll einerseits bis zu 50 % in Klimafonds einfließen und andererseits an die Bevölkerung und Wirtschaft zurück verteilt werden. Die Klimafonds, bestehend aus unterschiedlichen CO2-Abgaben, ermöglichen dann wiederum Investitionen in effiziente Gebäudeprogramme, Anpassungsmaßnahmen und Innovation. Zudem müssten auch die Schweizerische Finanzmarktaufsicht (FINMA) und Schweizerische Nationalbank klimabedingte finanzielle Risiken überprüfen.

Gesellschaft und Wirtschaft sind dabei

Diese ehrgeizige Zielsetzung und die Lenkungskraft des Gesetzentwurfs stößt bei einer breiten Mehrheit auf Zustimmung. Sowohl gesellschaftliche Gruppierungen als auch Wirtschaftsverbände sehen das Gesetz als sinnvolle Reaktion auf die drohende Klimakrise. Es bringt Klimaschutz und Wirtschaftsförderung zusammen. ClimatePartner begrüßt den Gesetzentwurf ebenfalls. Er hat eine wichtige Lenkungsfunktion hin zu einer insgesamt klimaneutralen Wirtschaft, wofür sich ClimatePartner auch in verschiedenen Arbeitsgruppen wie Öbu, Swiss Cleantech, EnAW, Swissveg oder CEO4climate engagiert.

Für Unternehmen, die durch das Gesetz dazu motiviert werden sollen, ihre Emissionen zu senken, ist es umso wichtiger, erstmal den eigenen CO2-Fussabdruck zu kennen. Eine CO2-Bilanz zu den Emissionen eines Unternehmens oder seiner Produkte kann darüber hinaus noch viele weitere Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich Reduzierung und Vermeidung von Emissionen aufzeigen und Unternehmen so insgesamt zukunftsfitter machen. Seit fast 15 Jahren machen wir genau dies: wir erfassen und berechnen die Emissionen von Unternehmen und ihren Produkten, können darauf aufbauend Vermeidungs- und Reduktionspotenziale identifizieren und wichtige Impulse für eine innovationsfördernde Klimaschutzstrategie liefern. Diejenigen Emissionen, welche noch nicht anderweitig vermieden werden können, gleichen wir über zertifizierte Klimaschutzprojekte aus.

Mit dieser Erfahrung gelten wir seit unserer Gründung im Jahr 2006 als Pionier und sehen uns in der Schweiz dazu in sehr guter Gesellschaft: Laut Angaben des Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK zählt die Cleantech-Branche hier zu den bedeutenden Wirtschaftszweigen. Denn viele Unternehmen verstehen auch ohne Gesetz, dass Klimaschutz die Sicherung unserer Zukunft und stets auch eine Investition in diese ist.