Mehr Biodiversität in Europa: Wie Unternehmen regionalen Naturschutz finanzieren können
10. Juli 2025
Der Verlust der biologischen Vielfalt ist in Europa längst Realität. Klimawandel, Landnutzung und Umweltverschmutzung treiben das Artensterben und den Zusammenbruch ganzer Ökosysteme voran. Unsere heimischen Wälder sterben aufgrund von Dürren und Insektenbefall, die landwirtschaftlichen Erträge gehen zurück.
Die gute Nachricht ist: Immer mehr Unternehmen übernehmen Verantwortung und reduzieren ihre Emissionen. Gleichzeitig wächst der Wunsch, vor Ort zum Naturschutz beizutragen.
Mit ClimatePartner haben Unternehmen zwei Möglichkeiten, genau das zu tun:
- Kombiprojekte verbinden zertifizierte internationale Klimaschutzprojekte mit zusätzlichem regionalem Engagement.
- Unter Impact Contribution versteht man den finanziellen Beitrag von Unternehmen zu regionalen Naturschutzprojekten.
Wie diese Ansätze konkret funktionieren und welchen Mehrwert sie für Unternehmen und Umwelt schaffen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Kombinierte Projekte versus Impact Contribution
1. Kombiprojekte von ClimatePartner
Unternehmen, die ein Kombiprojekt mit ClimatePartner finanzieren, unterstützen zwei Projekte gleichzeitig: ein zertifiziertes Klimaschutzprojekt und eine regionale Umweltinitiative. Für jede Tonne CO2, die das zertifizierte Klimaschutzprojekt nachweislich einspart, wird eine lokale Umweltinitiative unterstützt - etwa durch das Pflanzen eines Baumes oder die Auszahlung einer Naturprämie. Meist bildet der CO2-Fußabdruck von Unternehmen die Basis für das Investment.
Zertifizierte Klimaschutzprojekte sind nach internationalen Standards wie dem Gold Standard oder Verra (VCS) registriert und werden regelmäßig von unabhängigen Dritten geprüft. Sie erfüllen strenge Kriterien wie Zusätzlichkeit und Dauerhaftigkeit. Zertifizierte Klimaschutzprojekte leisten einen Beitrag zum globalen Klimaschutz, indem sie CO₂-Emissionen vermeiden, reduzieren oder aus der Atmosphäre entfernen. Die Einsparungen sind transparent messbar. Die daraus resultierenden verifizierten Emissionsreduktionen (VERs) dienen als Nachweis für die erzielte Klimawirkung.
Zertifizierte Klimaschutzprojekte entfalten ihre Wirkung oft in Regionen, die besonders auf finanzielle Unterstützung und Technologietransfer angewiesen sind – vor allem in den sogenannten Least Developed Countries (LDC). Dort leisten sie nicht nur einen Beitrag zur CO₂-Reduktion, sondern schaffen Arbeitsplätze, verbessern die Gesundheitsversorgung und Infrastruktur und stärken damit die lokalen Gemeinschaften.
Im Gegensatz dazu generieren regionale Naturschutzprojekte meist keine verifizierten Emissionsreduktionen. Im Fokus stehen andere messbare Umweltwirkungen – etwa die Förderung der Biodiversität, die Stabilisierung des Wasserhaushalts oder der Schutz von Böden und Lebensräumen.
Durch die Finanzierung eines Kombiprojekts schaffen Unternehmen doppelten Mehrwert: Sie stärken den heimischen Naturschutz und leisten zugleich einen Beitrag zum globalen Klimaschutz.
Projektbeispiel: Solarenergie in Togo & Aufforstung in Deutschland
Dieses Projekt kombiniert ein Solarenergieprojekt in Togo mit der Wiederaufforstung degradierter Waldflächen in Deutschland. Standortgerechte und klimaresiliente Baumarten fördern die Artenvielfalt, stärken die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber Extremwetterereignissen und erhöhen ihre Fähigkeit, Kohlenstoff zu binden.
Zum Projekt: Contribution project | 1111
2. Impact Contribution
Impact Contribution ermöglicht es Unternehmen, Naturschutzprojekte unabhängig vom CO2-Fußabdruck zu unterstützen. Im Fokus steht der Mehrwert der Projekte für die Umwelt: mehr Biodiversität, widerstandsfähige Wälder und gesunde Ökosysteme. Die Projekte befinden sich oft noch in der Umsetzungs- oder Frühphase, generieren in der Regel keine verifizierten Emissionsreduktionen und sind nicht Teil des Voluntary Carbon Markets. Genau hier setzt Impact Contribution an: Unternehmen finanzieren regionale Naturschutzprojekte – und tragen so direkt zu ihrer Umsetzung und Skalierung bei.
Impact Contribution eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten, sich aktiv für den Umweltschutz zu engagieren – außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette. Im Mittelpunkt steht dabei die Wirkung vor Ort, die durch die Unterstützung erzielt wird.
Unternehmen können individuell entscheiden, wie sie sich engagieren möchten – zum Beispiel:
- Ein Baum pro Mitarbeitendem
- Ein Hektar ökologische Aufwertung pro 1 % Umsatz
- 30 Euro Spende pro verkauftem Produkt
Diese Herangehensweise macht Umweltschutz messbar und ermöglicht es Unternehmen, ihr Engagement glaubwürdig zu kommunizieren.
Projektbeispiel: Wiederherstellung von Sumpfwäldern in Deutschland
Nahe Düsseldorf wurden in der Vergangenheit feuchte Auwälder durch ungeeignete Baumarten ersetzt, was Biodiversität, Boden und Wasserhaushalt stark beeinträchtigte. Dieses Projekt stellt das ökologische Gleichgewicht wieder her und schafft die Bedingungen für die Entwicklung eines naturnahen Sumpfwalds – als Lebensraum für Libellen, Amphibien und seltene Vogelarten. Dafür werden saisonale Überflutungen gezielt zugelassen, um den natürlichen Wasserrückhalt in der Fläche zu stärken. Standortfremde Bäume werden teilweise entfernt, durch heimische Arten ersetzt oder als wertvolles Totholz belassen.
Zum Projekt: Contribution project | 1698
Budgetmodelle für regionalen Naturschutz
Unabhängig davon, ob Sie Kombiprojekte oder Impact-Contribution-Projekte mit ClimatePartner unterstützen – es stehen Ihnen verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung.
- Ton-for-ton Ansatz (Deutsch: „Tonne für Tonne“): Der CO₂-Fußabdruck des Unternehmens bildet die Basis für das Investment. Für jede Tonne CO₂, die das Unternehmen verursacht, wird eine Tonne CO₂ durch das zertifizierte Klimaschutzprojekt eingespart. Dieser Ansatz eignet sich besonders für Kombiprojekte.
- Money-for-ton Ansatz (Deutsch: “Geld für Tonne”): Unternehmen legen einen internen Preis pro ausgestoßener Tonne CO₂ fest und multiplizieren diesen mit ihrem CO2-Fußabdruck. Der Preis kann hypothetisch oder real sein – je nach Ziel und Strategie des Unternehmens.
- Money-for-money Ansatz (Deutsch: “Geld für Geld”): Statt auf Emissionen setzt dieser Ansatz auf ökonomische Indikatoren. Unternehmen legen fest, welcher Anteil ihrer Wirtschaftsleistung in Projekte investiert wird – zum Beispiel ein fester Prozentsatz des Umsatzes oder Gewinns (z.B. 1%). Alternativ können Beiträge auch pro verkauftem Produkt, pro Kunde, pro Mitarbeitendem oder pro erbrachter Dienstleistung definiert werden. Das Klimaschutzengagement ist somit direkt mit dem Unternehmenserfolg verknüpft.
- Frei verfügbares Budget: Unternehmen können ein individuell definiertes Budget für ausgewählte Projekte einsetzen.
Fazit: Regionales Engagement, das zu Ihrem Unternehmen passt.
Ob Kombiprojekt oder Impact Contribution – beide Ansätze bieten Unternehmen die Möglichkeit, gezielt in den regionalen Klima- und Naturschutz zu investieren. Während Kombiprojekte durch die Verbindung von internationalem Klimaschutz und lokalem Engagement eine doppelte Wirkung erzielen, ermöglicht Impact Contribution die Realisierung und Skalierung von Non-Carbon-Projekten mit Fokus auf Biodiversität und gesunde Ökosysteme.
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