Der Schutz natürlicher Wälder: die Bedeutung des REDD+ Mechanismus

Der Schutz natürlicher Wälder: die Bedeutung des REDD+ Mechanismus

19. Juni 2020

Abholzungen vermeiden, Lebensgrundlagen schaffen

Ein in der Fachzeitschrift Science Ende Mai veröffentlichter Forschungsbericht zeichnet ein düsteres Bild unserer Wälder: Wissenschaftler des Pacific Northwest National Laboratory haben beobachtet, dass Wälder weltweit zunehmend aus jungen und kleinen Bäumen bestehen, während die Zahl alter und großer Bäume dagegen abnimmt. Dies hat vielfältige negative Auswirkungen auf das in Wäldern herrschende Micro- und Macroklima, die darauf aufbauende Biodiversität sowie die Fähigkeit zur Einlagerung von Kohlenstoffen. Die Forscher erwarten, dass sich dieser globale Trend in Zukunft fortsetzen wird. Verantwortlich dafür sind neben den Folgen des Klimawandels mit steigenden Temperaturen, zunehmender Trockenheit, Waldbränden und dem Befall durch Insekten und Pilze vor allem Abholzungen.

Solche Abholzungen sowie dauerhafte Landnutzungsänderungen, zu denen auch die Land- und Viehwirtschaft gehören, machen insgesamt 23 Prozent der seit 1961 weltweit registrierten, von Menschen verursachten Emissionen von Treibhausgasen aus. Allein in Brasilien, einem Land mit den höchsten Abholzungs- und Rodungsquoten, verursachten diese Aktivitäten 69 Prozent aller nationalen Emissionen im Jahr 2018.

Um dieser Entwicklung gezielt entgegen zu wirken, sind Klimaschutzmaßnahmen wichtig, die den Schutz bestehender Wälder im Fokus haben. Ein zentraler Mechanismus ist dabei der von den Vereinten Nationen 2008 geschaffene REDD+ Mechanismus (Reducing Emissions from Deforestation and Degradation).

REDD+ zielt darauf ab, solche CO2-Emissionen zu vermeiden, die mit der Abholzung von Wäldern verbunden sind. Statt mit dem Fällen von Bäumen Geld zu verdienen, sollen stattdessen deren Erhalt und Schutz die Grundlagen für neue Geschäftsmodelle und das Auskommen der Bevölkerung vor Ort sein: Durch das Verhindern von Waldrodungen und für den Erhalt existierender Wälder können Klimaschutzzertifikate, sog. Carbon Credits generiert werden. Durch deren Vermarktung werden die Wälder wirtschaftlich attraktiver als andere Landnutzungsformen. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Carbon Credits werden wiederum in die Erhaltung des Waldes, in die nachhaltige Bewirtschaftung seiner Ressourcen aber vor allem in Perspektiven für die lokale Bevölkerung wie z.B. neue Arbeitsplätze und Bildung investiert. So schließt sich der Kreislauf.

Die Erhaltung der Wälder kann in diesem Zusammenhang nicht nur zur Verringerung der CO2-Emissionen beitragen. Sie schützt zudem auch die Gewässer, stabilisiert Niederschlagssysteme und hat positive Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die lokalen Gemeinschaften, die auf ihre Ressourcen angewiesen sind. Darüber hinaus ist die mit den Wäldern erhaltene biologische Vielfalt eine Quelle vielfältigster Ressourcen, die bei guter Bewirtschaftung zukünftige Arbeitsplätze und Einkommen für Millionen von Menschen sichern können.

Viele der von uns angebotenen Klimaschutzprojekte, die sich mit Waldschutz beschäftigen, arbeiten mit dem REDD+ Mechanismus, wie zum Beispiel die Projekte Waldschutz in Madre de Dios, Peru oder Waldschutz in Portel, Brasilien. Sie entsprechen zudem den VCS und CCBS Gold Level Standards und sind somit nach höchsten Qualitätsanforderungen geprüft. Ab Herbst 2020 bieten wir zudem für unsere Kunden wieder regionale Mitmachprojekte zum Bäumepflanzen an. Mit ihnen können Unternehmen zusätzlich ihr regionales Umweltengagement unterstreichen und zur Stärkung bestehender Wälder beitragen. Weitere Details und Termine stehen hier bereit.

Unternehmen, die sich für den Klimaschutz im Allgemeinen und für den Erhalt unserer Wälder einsetzen wollen, können mit der Unterstützung dieser Projekte einen wertvollen Beitrag leisten.