Klimaschutz und Klimaneutralität richtig verstanden – und umgesetzt

Klimaschutz und Klimaneutralität richtig verstanden – und umgesetzt

21. Mai 2021

So funktioniert das Konzept der Klimaneutralität

Der Klimaschutz nimmt endlich Fahrt auf. Der Wiedereintritt der USA zum Pariser Klimaschutzabkommen, das Klimaschutzgesetz der EU sowie das historische Urteil des Bundesverfassungsgerichts sowie die zügige Anpassung des deutschen Klimaschutzrechts sind nur die aktuellsten Beispiele.

ClimatePartner unterstützt Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren im Klimaschutz. Wir beobachten aktuell ein sehr stark steigendes Interesse am Konzept der Klimaneutralität, das wir daher noch einmal kurz vorstellen und erläutern wollen.

Klimaneutralität auf Basis des Kyoto-Protokolls von 1997

Das Prinzip der Klimaneutralität basiert auf dem bereits 1997 beschlossenen Kyoto-Protokoll. Dabei handelt es sich um ein Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) mit dem Ziel des globalen Klimaschutzes. Das 2005 in Kraft getretene Abkommen legte erstmals völkerrechtlich verbindliche Zielwerte für den Treibhausgas-Ausstoß – der Hauptursache der globalen Erwärmung – fest. Der Ausgleich von Emissionen, die an einem Ort verursacht und an einem anderen Ort eingespart werden sowie der Handel mit entsprechenden Emissionsrechten ist eines der wesentlichen Instrumente des Kyoto Protokolls. 2015 trat das Pariser Klimaabkommen als Vereinbarung von 195 Vertragsparteien die Nachfolge des Kyoto-Protokolls an. Das Prinzip der Klimaneutralität auf Basis der UN ist bis heute im Wesentlichen unverändert. Im November dieses Jahres sollen die Details bei der COP26 in Glasgow weiterentwickelt und verhandelt werden.

Messen, reduzieren, ausgleichen: Der Dreiklang für wirkungsvollen Klimaschutz

Dabei handelt es sich – wenngleich hier stark verkürzt dargestellt – um drei relevante Punkte für aktiven Klimaschutz:

1. Messen und Bilanzieren

Messung und Bilanzierung aller Treibhausgasemissionen im Rahmen des GHG-Protokolls ist die Basis jeder erfolgreichen Klimaschutzstrategie.

2. Reduzieren und Vermeiden

Reduktion und Vermeidung müssen im Fokus der Klimaschutzstrategie stehen. Alle vermeidbaren THG-Emissionen müssen soweit irgend möglich vermieden werden, alle vertretbaren Reduktionsmöglichkeiten müssen ausgeschöpft werden.

3. Kompensieren

Die aktuell nicht vermeidbaren restlichen Emissionen werden nach den Grundsätzen der im Kyoto-Protokoll erstmals formulierten Regeln für extern zertifizierte projektbasierte Emissionsreduktionen ausgeglichen. Somit entsteht eine bilanzielle Klimaneutralität. Eine lokale Kompensation der THG-Emissionen in Deutschland ist bis dato nicht möglich, da die Bundesregierung noch keinen Prozess zur Berücksichtigung von nationalen Emissionsminderungszertifikaten im deutschen Emissionsinventar definiert hat.

Dieser Dreiklang ist kein abgeschlossener Prozess, vielmehr sollte er als Kreislauf verstanden werden. Durch seine regelmäßige Wiederholung können Unternehmen Impulse für eine Transformation zu einer möglichst emissionsfreien Arbeitsweise schöpfen.

Klimaneutralität und ganzheitliche Klimaschutzstrategien

Wir unterstützen und begleiten viele Unternehmen bei ihren Klimaschutzstrategien. Bei der Bilanzierung von Unternehmensemissionen erstellen wir einen „Corporate Carbon Footprint“ (CCF), für die Produktemissionen den „Product Carbon Footprint“ (PCF). Dem PCF bzw. „CO2-Fußabdruck“ von Produkten kommt eine ganz besondere Bedeutung zu, da er alle mit einem Produkt in Verbindung stehenden Emissionen transparent macht und somit die Grundlage für wirkungsvolle Einspar- und Reduktionsmaßnahmen ist.

Bei der Kompensation arbeiten wir mit hochwertigen, zertifizierten Klimaschutzprojekten. Diese Projekte stellen nicht nur die Klimaneutralität her. Vielmehr stellen die Zertifizierungen mit internationalen Standards (z.B. Gold Standard oder Verified Carbon Standard) sicher, dass parallel durch die Projekte die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) gefördert werden. Davon profitieren u.a. der Tierschutz, die Biodiversität und vor allem verbessert sich das Leben der Menschen vor Ort. Das Registermanagement zur Stilllegung der Zertifikate wird bei ClimatePartner durch den TÜV Austria zertifiziert.

Des Weiteren unterstützen wir unsere Kunden bei weiterführenden Fragestellungen im Klimaschutz wie bspw. „Net Zero“, „Science Based Targets“ oder der Entwicklung von exklusiven Klimaschutzprojekten.

Kommunikation zum Klimaschutz: eine hohe Verantwortung

Eine transparente Kommunikation rundet die Klimaschutzstrategie ab. Dabei tragen die Unternehmen eine hohe Verantwortung bei der glaubwürdigen und korrekten Kommunikation ihrer Klimaschutzmaßnahmen und eventuellen Marketingmaßnahmen. Wir unterstützen unsere Kunden durch detaillierte Unterlagen und Informationen, bei ihren Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen. Darüber bietet die ClimatePartner Academy Schulungen zum aktuellen Stand beim Klimaschutz, den entsprechenden Technologien, Vorgehensweisen bis hin zu Praxisbeispielen an.

Glaubwürdiger Klimaschutz erfordert immer Reduktion und Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Eine Kompensation ohne intensive Reduktion und Vermeidung ist zu vermeiden, ein solches „Freikaufen“ wäre tatsächlich als „Greenwashing“ einzustufen.

Transparenz als Schlüssel zur Glaubwürdigkeit

Das beste Mittel für Glaubwürdigkeit ist Transparenz. Daher haben wir vor rund 15 Jahren das Siegel Klimaneutral entwickelt. Durch das integrierte ID-Tracking werden auf transparente Weise alle notwendigen Informationen bereitgestellt. Es gibt Einblick, welche Emissionen erhoben und auf welche Weise ausgeglichen wurden und welche Klimaschutzmaßnahmen das Unternehmen darüber hinaus umgesetzt hat. Das Siegel wird vom Portal Siegelklarheit.de der Bundesregierung als vertrauenswürdig empfohlen und inzwischen in mehr als 30 Ländern eingesetzt.

Wenn nun auch der als „Wettbewerbszentrale“ bekannte Verein „Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs Frankfurt am Main e.V.“ (Bad Homburg) sich mit dem Thema Werbung in Zusammenhang mit Klimaneutralität befasst, ist das grundsätzlich zu begrüßen. Der Einschätzung der „Wettbewerbszentrale“ liegen derzeit anscheinend aber nicht die internationalen Vereinbarungen und Standards bzgl. Klimaneutralität und Klimaschutzprojekten zugrunde. Daher teilen wir die Einschätzung der „Wettbewerbszentrale“ zu Werbungen im Zusammenhang mit Klimaneutralität nicht.

Wir stehen unseren Kunden aktiv als Partner im Klimaschutz zur Seite. Denn wir müssen handeln. Hier und jetzt, z.B. auch mit klimaneutralen Produkten und Dienstleistungen.