Statement zur aktuellen Berichterstattung in der ZEIT & The Guardian

Statement zur aktuellen Berichterstattung in der ZEIT & The Guardian

26. Januar 2023

Statement zur aktuellen Berichterstattung in der ZEIT & The Guardian

Eine Recherche von The Guardian und der ZEIT wirft dem Standard VERRA vor, dass zertifizierte Waldschutzprojekte Emissionen nicht im Umfang der ausgegebenen Zertifikate einsparen würden. Die Redakteure stellen damit die Methodik der Baseline-Berechnung in Frage. VERRA weist diese Vorwürfe klar zurück.

Waldschutzprojekte sind ein unverzichtbarer Baustein im Klimaschutz, um das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen – das ist unbestritten. Wälder zählen zu den wichtigsten CO2-Speichern des Planeten, sie nehmen etwa ein Drittel der jährlich von menschlichen Aktivitäten verursachten CO2-Emissionen auf. Außerdem beherbergen sie eine enorme Artenvielfalt und sind Lebensgrundlage für alle Menschen. 

Der nachweisliche Beitrag zur Emissionsreduzierung für die Waldschutzprojekte in unserem Portfolio ist für uns unabdingbar. Entscheidend ist, dass die Klimaschutzprojekte von hoher Qualität, transparent und von unabhängigen Institutionen überprüft sind und zusätzliche Strategien zur CO2-Reduktion ergänzen.

Wir gehen den Vorwürfen gegen die VERRA REDD+-Methode konsequent nach und haben VERRA dazu aufgefordert, eine umfängliche Aufklärung sicherzustellen und eine entsprechende Stellungnahme vorzulegen. Diese finden Sie hier.

Auch wir haben eine interne Taskforce aufgesetzt, die die in der Berichterstattung genannten Studien auswertet und analysiert. Unabhängig davon überprüfen wir kontinuierlich alle REDD+-Projekte, die wir in unserem Portfolio haben. 

Insgesamt wurden in den beiden veröffentlichten Studien 40 REDD+-Projekte untersucht, 11 davon sind im ClimatePartner-Portfolio. Die Ergebnisse dieser beiden Studien fallen unterschiedlich aus: So kommt die eine Studie zu einem kritischen Ergebnis, die neuere Studie aus dem Jahr 2022 zu einer insgesamt positiven Bewertung von Waldschutzprojekten. Alle REDD+ -Projekte aus dieser Studie, die auch ClimatePartner im Portfolio hat, erhalten dort eine positive Gesamtbewertung.

Allein diese unterschiedlichen Ergebnisse bestätigen uns darin, dass wir akzeptieren müssen, dass es nicht die eine Wahrheit gibt, sondern dass vielmehr ein permanenter wissenschaftlicher Diskurs notwendig ist, um Methoden regelmäßig weiter zu verbessern. Unser Ziel muss es sein, dass wir alle dazu beitragen, dass der freiwillige Markt für CO2-Emissionsminderungen so effektiv wie möglich funktioniert und wir ihn verbessern, wo es notwendig sein sollte, indem wir verschiedene wissenschaftliche Erkenntnisse, Methoden und Technologien zusammentragen und umfassend analysieren. 

Mit dem gemeinsamen Ziel, nachweisbare Wirksamkeit im Klimaschutz und einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Entwaldung zu leisten.

FAQ

Wie steht ClimatePartner zu den Vorwürfen der Berichterstattung?

Wir sind bestürzt über die erhobenen Vorwürfe und sind diesen unmittelbar nachgegangen. Neben der vollständigen Aufklärung, die wir von Verra verlangt haben, haben wir auch selbst eine Untersuchung angestoßen, um weitere Erkenntnisse und Fakten zu erlagen. 

Welchen Sinn haben Waldschutzprojekte überhaupt?

Fakt ist, dass Waldschutzprojekte einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Ziele aus dem Pariser Abkommen zu erreichen. Voraussetzung ist ein nachweislicher Beitrag zur Emissionsminderung. Diesen bestätigen im bisherigen Prozess zusätzlich zu den Standards wie VERRA auch unabhängige Prüfer wie der TÜV Nord Cert, S&A Carbon oder Carbon Check. Die erhobenen Vorwürfe wiegen schwer und deshalb ist es für uns so wichtig, sie ausführlich und umfassend durch alle Beteiligten zu prüfen.

Was bedeutet das für Unternehmen, die ein VERRA-Waldschutzprojekt unterstützen?

Wir möchten uns gerne die Zeit nehmen, alle Vorwürfe umfassend zu prüfen. Dazu haben wir VERRA umgehend aufgefordert, zu den Vorwürfen detailliert Stellung zu beziehen und eine umfängliche Aufklärung sicherzustellen. Parallel haben wir selbst eine interne Taskforce aufgesetzt. Diese wird die in der Berichterstattung genannten Studien analysieren und die in den Studien genannten Projekte intern prüfen. Darüber hinaus planen wir, diese Studien von unabhängiger Stelle bewerten zu lassen, um daraus gegebenenfalls notwendige Handlungsschritte für ClimatePartner abzuleiten. Der Prüfprozess ist sehr aufwendig, uns ist es aber wichtig, ein möglichst umfassendes Bild zu bekommen, bevor wir Handlungsschritte daraus ableiten.