Unterstützung für Anpassungsstrategien bei der COP27

Unterstützung für Anpassungsstrategien bei der COP27

21. Oktober 2022

Die COP27 in Ägypten wird weltweit mit Spannung erwartet. Dabei stehen vier große Themen im Fokus, die wir Ihnen in mehreren Artikeln erläutern werden. Das erste Thema, mit dem wir uns in unserer Artikelserie rund um die COP 27 beschäftigen, ist Anpassung.

In Artikel 7 des Übereinkommens von Paris wurde als globales Ziel die „Verbesserung der Anpassungsfähigkeit, die Stärkung der Widerstandsfähigkeit und die Verringerung der Anfälligkeit gegenüber Klimaänderungen“ festgelegt. Die COP27 ist daher eine gute Gelegenheit für alle Nationen, gemeinsam deutliche Fortschritte auf dem Weg zu diesem globalen Ziel der Anpassung (Global Goal on Adaptation, GGA) zu dokumentieren.

 

Was bedeutet Anpassung in diesem Kontext?

In Bezug auf den Klimawandel ist mit Anpassung die Reduzierung von Klimarisiken und Anfälligkeit gemeint, vor allem durch Korrekturen an bestehenden Systemen. Neben Mitigation ist Anpassung die zweite wichtige Strategie im Kampf gegen den Klimawandel. Während Mitigation die Erderwärmung und ihre Auswirkungen begrenzen soll, ist die Anpassung dazu da, sich auf die bereits spürbaren Veränderungen einzustellen und deren Risiken zu minimieren. Die Auswirkungen und Risiken des Klimawandels auf bzw. für alle Bereiche der Gesellschaft sind weitreichend. Deshalb sind auch die Möglichkeiten zur Anpassung vielfältig und müssen von Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen gleichermaßen berücksichtigt werden.

Im Allgemeinen lassen sie sich in drei Kategorien einteilen: physische, soziale und institutionelle Anpassung. Zur ersten Kategorie zählen physische Veränderungen an der Infrastruktur, wie z. B. widerstandsfähigere Brücken und Dämme, die stärkeren Stürmen und häufigeren Überschwemmungen standhalten und so das Katastrophenrisiko senken. Änderungen am Sozialverhalten, wie das Angebot veganer Speisen in einer Unternehmenskantine, reduzieren den Stress, den der Klimawandel bei landwirtschaftlichen Systemen verursacht. Auf institutioneller Ebene schließlich gibt es z. B. Investitionen in Überwachungs- und Vorhersagetechnologien für Klimadaten, um besser auf Umweltkrisen reagieren zu können. Angesichts dieser zahlreichen Strategien für die Anpassung muss sich die Weltgemeinschaft einig sein, wenn sie das GGA erreichen will.

 

Warum ist Anpassung gerade bei der COP27 so wichtig?

Bei der COP26 in Glasgow haben die Delegierten das Glasgow–Sharm el-Scheich-Arbeitsprogramm zum globalen Ziel der Anpassung (GlaSS) verabschiedet, um Fortschritte auf dem Weg zum GGA zu erzielen. Dieser Prozess läuft und behandelt Themen, wie die Entwicklung von Kennzahlen und Indikatoren, die Ausarbeitung von Methoden für Überwachung und Auswertung und die Kommunikation von Prioritäten. Bei der COP27 werden die Delegierten die bisherigen Fortschritte bewerten und die weitere Planung für GlaSS ausarbeiten.

Trotz dieser gemeinsamen Bemühungen gibt es bei der Anpassung große geografische Unterschiede. Insbesondere die Auswirkungen und Risiken des Klimawandels sind nicht überall auf der Welt gleich stark zu spüren. Stattdessen ist der globale Süden unverhältnismäßig stark belastet, obwohl er nur für einen kleinen Prozentanteil der weltweiten Emissionen verantwortlich ist. Um die Ziele des GGA wirklich zu erreichen, muss die internationale Gemeinschaft diese geografische Kluft überwinden.

Die Länder des globalen Südens brauchen dringend finanzielle Unterstützung. Man rechnet für die Anpassungsmaßnahmen bis 2030 mit jährlich etwa 300 Mrd. US-Dollar. Bei der COP26 haben die Länder des globalen Nordens vereinbart, ihre Finanzhilfen für diese Maßnahmen im globalen Süden zu verdoppeln. Die Finanzierung wird also bei der COP27 und darüber hinaus eine wichtige Rolle spielen.

 

Fortschritte bei der Anpassung und die COP27

Es gibt gute Gründe dafür, dass die Anpassung bei der COP27 zu den Hauptthemen gehört. Die Anpassung von physischen, sozialen und institutionellen Systemen an die Realität des Klimawandels stärkt die Widerstandsfähigkeit. Besonders wichtig ist das im globalen Süden, der für die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend anfälliger wird. Aufbauen kann der globale Norden bei der COP27 auf seinen Zusagen für die Finanzierung weltweiter Anpassungsmaßnahmen. Der Klimawandel ist bereits in vollem Gange. aber wie wir uns daran anpassen, bleibt unklar.

Weitere Informationen zur COP27 finden Sie in unseren Climate Action InsightsKontaktieren Sie uns, um Ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.